
Das Innenleben eines
Tischapparates W48
ist auf der Grundplatte angeordnet
(Abb. Spalte rechts, unter dem Text) und besteht grundsätzlich aus
folgenden Teilen:
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2 Weckerschalen, Glocken |
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Weckerspule -
zu Beginn zweispulig, danach einspulig |
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Kondensator,
1µF, 250V-, mit angelötetem Widerstand,
100 Ohm |
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Klemmbrett für Anschluss des Nummernschalters,
des Handapparates und der
Anschlussschnur - siehe
Belegung |
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Übertrager - auch Induktionsspule |
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Gabelumschalter |
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Verwendetes Wählverfahren:
Impulswahl, keine
Tonwahl | Mehrfrequenzwahl |
Das Material
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des schwarzen Apparates: Bakelit, ein
Kunststoffpressstoff auf Phenolbasis |
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des weißen Apparates: Kunststoffpressstoff auf der
Basis von Polystyrol | Wandstärke höher als beim schwarzen Bakelitgehäuse, da der
weiße W48 im Vergleich eine geringere Oberflächenhärte und weniger
Hitzebeständigkeit besaß 1 |
1
Vgl. dazu auch "Telefone 1863 - 2000",
Museumsstiftung Post und Telekommunikation 2001, Hrsg. Christel Jörges
u. Helmut Gold, ISBN 3-926318-89-9, S. 144, Text zu Abb. 154 |
Vorgänger
des W48
waren der W28, auf gewisse Weise auch das Modell 36 sowie schließlich der W38,
der als das
"Vorbild" des W48 angesehen werden kann.
So wurden viele Elemente des W38 beim W48 unverändert übernommen.
Das "W" steht
dabei für den Begriff "Wählapparat". Die diesem Buchstaben
angefügte Zahl gibt an, in welchem Jahr die Zulassung als Standardapparat
erfolgte und wann der entsprechend bezeichnete Apparat in den
Fernsprechnetzen Verwendung fand. Z. B. W38, Wählapparat mit Zulassung durch
die Reichspost im Jahr 1938.
Seit der Einführung des Selbstwähl-Fernsprechverkehrs trugen viele Apparate, die dafür
technisch mit einem Nummernschalter ausgestattet waren, diese Bezeichnung -
W28. W38. W48, W49. Ebenso deutete die Kennzeichnung SA, Selbstanschluss,
darauf hin, dass die so bezeichneten Fernsprechapparate mit einem
Nummernschalter ausgestattet waren - beispielsweise ZB SA 08, ZB SA 19 sowie
ZB SA 24. Der Teilnehmer konnte die Verbindung mit Hilfe eines Schalters nun selbst herstellen, ohne eine Vermittlungsstelle anzurufen.
Diese Bezeichnungen ZB SA 19 oder ZB SA 24 wurden jedoch später
"korrigiert". An die Stelle der Buchstabenfolge 'ZB SA' trat dann ebenfalls
das 'W'. (Siehe dazu auch: "Historie
Fernsprechapparate")
Der W48 zeichnet sich sicherlich durch
seine Robustheit und Langlebigkeit aus. Auch heute stellt es kein Problem dar, einen gut
erhaltenen Wählapparat zu erwerben, um ihn an einem analogen Telefonanschluss zu
betreiben.
Die
Abbildung unten zeigt die
Grundplatte
eines
W48 Tischapparates ohne Taste,
hier
noch mit einem Doppelspulenwecker
- ab
Mitte der 1950er Jahre einspulige Wecker -
Hersteller Fa. "MIX&GENEST",
Berlin, Febr. 1951

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Belegung an der
Klemmleiste:
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Nummernschalter, 4-adrig:
1 - gelb; 2 - grün; 3 - braun;
4 - weiß |
Anschlussschnur, 2-adrig für Tischapparat o. T.:
a - weiß; b - braun;
(w² - grün); (E - gelb) |
Handapparat (Mitte der 1960er
Jahre dann auch: "Hörer"),
4-adrige Schnur:
M - weiß; M' - braun;
F - grün; F' - gelb |